Wie bist du zum BFD gekommen?
In der 12. Klasse war mir klar, dass ich nicht direkt nach dem Abitur studieren gehen möchte. Ein praktisches Jahr mit einer Auszeit vom Lernen und Einblicken in die Arbeitswelt erschien mir hierfür perfekt. Die bewusste Entscheidung für einen BFD habe ich jedoch getroffen, als ich beim Verfassen des Anschreibens für die einjährige Ausbildung zur Krankenpflegehelferin, welche ich als Chance für einen neuen Berufszweig gesehen habe, Schwierigkeiten hatte, meine Motivation hierfür auszudrücken. Mein Ziel war es nämlich zu dieser Zeit, ein Jahr später Pharmazie zu studieren und durch die Ausbildung hätte ich während des Studiums die Chance gehabt, nebenbei noch ein bisschen Geld zu verdienen.
Also habe ich nach anderen Möglichkeiten gesucht und habe mich schließlich für einen BFD in der Zentralapotheke beworben, um nochmals Einblicke in die Pharmazie zu gewinnen und zu gucken, ob Pharmazie wirklich das Richtige für mich ist.
Kurz gesagt, ist es nicht mehr. Mir ist durch die Arbeit bewusst geworden, dass ich vielmehr den zwischenmenschlichen Kontakt brauche und nicht in einer Apotheke Medikamente verkaufen oder selbst an der Entwicklung von Medikamenten in der Forschung arbeiten könnte.
Was hat Dir besonders gut bei deinem BFD gefallen?
Mein BFD macht mir sehr viel Spaß, da ich, egal ob ich nun als Zytoläufer Zytostatika und Blutprodukte auf das Klinikumsgelände transportiere und somit viel Zeit draußen verbringe, oder mit dem Auto verschiedene Transporte unternehme oder im Lager Pakete packe, stets aktiv bin und auch durch meine Kollegen immer Menschen um mich habe, mit denen ich reden oder Scherze machen kann.
Es gibt auch Seminare, bei denen wir Bufdis uns austauschen können und uns mit verschiedenen Themen auseinandersetzen, die von Politik bis hin zu uns selbst und unseren Stärken und Kompetenzen reichen. Die Seminare sind immer ein bisschen wie Urlaub und mit den anderen Bufdis ist es auch ganz lustig. Es tut auch gut, mal eine Auszeit vom Arbeitsalltag zu haben, der teilweise schon stressig werden kann durch Fristen, die man einhalten muss oder spontane Aufträge, die bewältigt werden müssen.
Was gefällt dir nicht so gut gefallen?
Als ich mich dafür beworben habe, habe ich etwas Anderes erwartet. Ich hätte mir gewünscht, dass es noch mehr mit der Arbeit in einer normalen Apotheke zu tun hat. Auch muss ich immer um 5 Uhr aufstehen, damit ich meinen Bus bekomme und früh genug auf der Arbeit bin. Insgesamt bleibt mir nicht mehr viel vom Tag. Wenn ich zu Hause bin, ist es dann auch schon mindestens 17 Uhr und ich von der Arbeit müde.
Noch dazu verdient man auch ein wenig Geld, das Taschengeld. Es ist nicht so hoch wie ein richtiges Gehalt, aber man muss auch anmerken, dass es schließlich ein BundesFREIWILLIGENdienst ist.
Würdest du den BFD weiterempfehlen?
Abschließend würde ich sagen, dass mir mein BFD schon Einiges bringt. Er wird einem auch ab einer Laufzeit von mindestens 11 Monaten bei den Unis angerechnet, was mit unter der Grund dafür ist, dass ich ihn ein Jahr lang mache.
Wenn man jedoch gar keine Ahnung hat, was man nach der Schule für einen Beruf ausüben möchte, sollte man meiner Meinung nach eher keinen Bundesfreiwilligendienst machen, da man eine Einsatzstelle hat und die Arbeit dort viel Zeit in Anspruch nimmt (es gibt natürlich Abweichungen). Somit kann man nicht viele verschiedene Eindrücke von diversen Berufen gewinnen, sondern in dem einen Bereich sehr tiefe Eindrücke.
Da würden sich dann eher verschiedene Praktika anbieten.
Letztendlich ist das Wichtigste, dass man das Richtige für einen selbst findet und selbst wenn man merkt, dass man nicht in dem Berufsfeld der Einsatzstelle arbeiten will, so kann es dennoch gewinnbringend sein, weil man so immerhin weiß, was man nicht will.